Der Traum ist (noch nicht) aus

Hin und wieder mal die Augen schließen. Ab und an mal den einen Gedanken treiben lassen. Ihn ausufern und sich neu verzweigen lassen. Den Inbegriff der Freiheit leben lassen.  Mehr von diesem Beitrag lesen

Punk ist…

erstmal fürn Eimer!

Jeder von uns kennt es, dieses Schubladendenken, diese klischeebehafteten Blicke, die offenkundige Abneigung gegenüber Dingen die wir nicht verstehen oder verstehen wollen. Punks, HipHopper, Raver….irgendetwas stört uns an vielen Dingen, besonders an Subkulturen mit ihren eigenen „Regeln“, ihren eigenen Riten reiben wir uns immer wieder. Jugendkulturen gilt dabei stets unsere Aufmerksamkeit, denn die Jugend bildet die Gesellschaft von morgen, prägt das zukünftige Miteinander für Alt und Jung. Alles Weisheiten die nicht neu sind, dennoch auch mir mal wieder in Erinnerung gerufen werden dürfen. Dem geneigten Leser wird bekannt sein, dass ich meinen Blog unter dem Pseudonym „Kuschelpunker“ betreibe, dieser Nickname kommt nicht von ungefähr. Ich möchte heute auf den zweiten Teil meines Nicks eingehen – „Punker“.

Punk ist eine Jugendkultur, die Mitte der 1970er Jahre in New York und London entstand. Charakteristisch für den Punk sind provozierendes Aussehen, eine rebellische Haltung und nonkonformistisches Verhalten.

( Wikipedia )

Ist mit dieser Einleitung in den Beitrag von Wikipedia schon alles gesagt, erklärt es die Grundzüge und ist ausreichend um mit der Subkultur im Reinen zu sein? Mitnichten meine lieben Leser! Hier geht es nicht nur um eine Jugendkultur, hier geht es auch um ein Lebensgefühl das sich bis ins Alter fortführt. Ich habe mir mal Gedanken gemacht wie ich, vor allem den Heranwachsenden erklären könnte das der Punk an sich handzahm und nicht so abschreckend ist wie er oft dargestellt wird.

Was ist ein Punk?

Einfach Antwort: Er/Sie (ich werde im Verlauf dieses Posts männlich von Punks sprechen, erleichtert das Schreiben!) ist ein Mensch der, meist in der Jugend gefallen an Musik findet die sich nicht durch hohe Verkaufszahlen auszeichnet. Hierbei geht es um aggressive Musik, E-Gituarren, Schlagzeug und Bass. Durch, die oft deutschen Texte wird ein Weltbild kreiert das nicht konform geht mit den Erzählungen der Eltern aus deren vergangenen Lebensjahren oder der Gegenwart. Bewusst bewegt man sich in eine Ecke, die nicht überfüllt ist von Schminke, Popmusik mit lapidaren Texten oder dem Streben nach Konformität und Akzeptanz. Letzteres hängt natürlich vom eigenen Charakter ab, denn wer Akzeptanz sucht wird auch hier fündig werden.

Erst in späteren Jahren bildet sich dann so etwas wie eine politische Meinung heraus, ein eigenes Bewusstsein für den Charakter der gesellschaftlichen Normen und Konfessionen. Wenn dies vor oder zeitgleich mit dem Einfluss der Musik geschieht ist das schön, passiert aber eher weniger. Bis hierhin ist die „Laufbahn“ vergleichbar mit jeder anderen Linken Gruppierung.

Wann bin ich ein Punk?

Keine Ahnung. Einen Punk zu definieren heißt ihn und den Begriff ein zu schränken. Dies definiert jeder anders und das muss er auch. Der eine braucht einen Irokesen Haarschnitt, der andere einen Lederjacke mit Nieten besetzt und wieder einer „muss“ auf der Straße oder in besetzten Häusern wohnen um sich als Punk zu fühlen. Wilde Frisuren, Springerstiefel und Hosen die soweit von Maßhosen entfernt sind, wie die Erde vom Mars, sind aber offene Erkennungsmerkmale an denen sich der „Jungpunk“ orientieren könnte. Ich schreibe mit Absicht im Konjunktiv, denn bestimmen sollte jeder für sich. So etwas wie Gruppenmerkmale gibt es eigentlich nicht, dennoch sind Punks einer Uniformität doch näher als ihnen lieb ist.

Welche Musik muss ich als Punk hören?

Erstmal muss gesagt sein, man „muss“ gar nichts bestimmtes hören! In der Regel hört ein Punk aber Musik außerhalb der Charts, vieles dreht sich um sog. „Undergroundbands“ die als solche oft nur wenige Monate existieren und dann entweder „Stars“ in der Szene werden, dementsprechend auch eine hohe Plattenverkaufszahl aufweisen können, oder sie verschwinden auf Grund innerer musikalischer Differenzen. Bands wie „Die Toten Hosen“ oder „Die Ärzte“ gelten oft als verpönt, da sie zu Mainstream sind und sich auf den Konzerten das rumtummelt was als „H&M-Punks“ oder „Modepunks“ bezeichnet wird. Zu dem ist der Eintrittspreis nicht das was als moderat bezeichnet werden kann. Kleine Club- oder Haus der Jugend-Konzerte ziehen oft mehr, da man dort für wenig Geld meist unter „seinesgleichen“ ist. Da ich auf all diesen Konzerten schon gewesen bin darf ich das hier mal unterstreichen, die Sichtweise ändert sich aber mit dem Alter und der Verweildauer in der Szene. Gern genommen sind auch Ska und Reggae, teilweise hab ich auch schon „stinknormalen“ Rock gehört, der Freiheit sind hier keine Grenzen gesetzt!

Womit wir beim nächsten Thema währen:

Muss ich als Punk alles toll finden und tolerieren?

Einen Scheißdreck muss man! Jeder ist ein Mensch mit seinen Vorlieben und Abneigungen, egal zu welcher Szene er sich zugehörig fühlen mag. Auffällig ist jedoch, das mag der ein oder andere Punker nicht gern hören, dass die Grundrechte meist auffallend konsequent vertreten werden.

Im besonderen:

Artikel 3

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

(Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland) – den 1. Passus habe ich weggelassen, da er hier nicht wichtig ist.

Die „goldene“ Ausnahme bilden hierbei natürlich die Menschen mit faschistischer Weltanschauung und jene, die gegen den Artikel 3 auffallend offen verstoßen.

Punks und Skinheads, das passt doch eigentlich nicht!

Ganz klares „JAIN“. Glaubt man den Medien, was nach meinem Befinden nicht für eine Meinungsbildung ausreicht, ist jeder Skinhead ein stupides faschistisches Wesen. Interessant. Sehr interessant. Bedenkt man doch, die Skinheads kommen ursprünglich aus England und haben mit Faschismus nichts am Hut gehabt. Reggae, Ska und die ursprüngliche Form des OI! sind bevorzugte Musikrichtungen gewesen. Wem diese nicht bekannt sind, der bemühe doch bitte die Suchmaschine seine Vertrauens. Die heutigen „Glatzen“ lassen sich in verschiedene Richtungen gliedern, ich führe hier nur die Oberbegriffe auf: Rechts, Links und OI! (neutral) Eine passt nicht in die Reihe, finde heraus wenn du mögen darfst und wen nicht.

Abgesehen von der Straße trifft man die oben genannten Subkulturen aber auch in den Stadion der Republik.

Als Punk bin ich automatisch Fan des FC St. Pauli!

Bist du nicht junger Freund. Ich habe auch von Punks gehört die zum Hamburger Vorstadtverein gehen, auch so etwas gibt es. Weiter muss man, wohnt man z.b. in Wolfsburg, nicht Fan des magischen FC´s sein. Lokalpatriotismus, gerne verpönt der Begriff, hält hier Einzug in die Gefühlswelt eines jeden Menschen, ob nun Punk oder nicht. Sich einen KaPu mit dem Totenkopf über zu ziehen ist nicht automatisch eine Verpflichtung zu Spielen zu fahren oder jeden Stadiongesang zu kennen.

Aber ich muss als Punk doch Alkohol trinken und Drogen nehmen, oder zumindest rauchen?

Never! Ich habe in meiner „aktiven“ Zeit keine harten Drogen zu mir genommen, habe mir nichts gespritzt oder ähnliches. Der Alkohol hilft vielleicht in einigen schwierigen Situationen, aber er hilft eben nur für den Moment. Ich habe Punks kennengelernt, die weder getrunken noch geraucht haben und zum „Punksein“ gehört auch zu seinen Überzeugungen zu stehen.

Ihr habt hier einige Vorurteile gelesen, die ich so mitbekommen habe, bzw. Fragen die mir gestellt wurden. Einiges mag euch überspitzt vorkommen, dennoch ist es mir in den letzten Jahren so passiert. Immer wieder kamen die „Kleinen“ an und eiferten den älteren nach, dass dies nicht ansatzweise dem Geist des Punk entspricht wussten sie nicht, wie konnten sie auch wenn es ihnen niemand erklärt.

Das, für mich, schlimmste daran ist, dass ausgerechnet denen nachgeeifert wird, die lediglich ihren Alkoholismus hinter dem Begriff „Punk“ verstecken. Es spricht nichts dagegen zu trinken, man benimmt sich auch mal daneben, aber neben der ganzen Provokation ist Punk auch immer noch eine Subkultur, die unter anderem auch durch politisches und soziales Denken beeinflusst wurde und auch immer noch wird. Altenpfleger, Sozialarbeiter sogar kleine Unternehmer finden sich zwischen all den Punks. Viele haben das Abitur, studieren oder gehen mit Anfang 20 schon Berufen nach, das Klischee des Sozialschmarotzers ist überholt und ein Stereotyp der nur von denen gebraucht wird, die sich nicht trauen selbst einmal aus zu brechen, sich einen Hauch von Individualität an zu eignen. Punk ist nicht nur Assitum, Punk ist auch in der Bahn ein weinendes Kind mit seiner Ratte zum Lachen zu bringen. Punk ist auch, der älteren Dame im Bus einen Sitzplatz an zu bieten! …und ja, einer Mutter ihren Kinderwagen hochtragen helfen ist genauso Punk!

Ich habe keine Erwartungen an das was nach mir in den Iro, die Springerstiefel und die Nieten- und Bomberjacken schlüpft…vielleicht doch…vielleicht wünsche ich mir nur das sie sich auch engagieren, vielleicht an Fanzine schreiben oder sich mit anderen zu sozialen Themen auseinandersetzen, sich viel unterhalten um mehr von anderen Menschen zu erfahren, denn leider sind viele Menschen von sich so eingenommen, dass die Scheuklappen schon fast zu sind, dies gilt auch für viele Punks, die sich gerne mal für die Weltverbesserer schlechthin halten. Vielleicht wünsche ich mir weniger Frechheiten, dafür mehr kesse Menschen die mich anschnorren ( was man im übrigen nur dann tut wenn man es muss! ), Kreativität…einen lockeren Spruch auf den Lippen über den man schmunzeln kann.

Kleingeld, Spielgeld, Schwarzgel!“ oder

Eine Kollekte für Verdreckte!“ vielleicht auch

Kleingeld, Großgeld, Spielgeld, Kreditkarten, Autoschlüssel, Haustürschlüssel!“ – so etwas in der Art vielleicht.

Manchmal komme ich mir ein wenig antiquiert vor mit meiner Meinung, aber ich bin Punk genug um dazu zu stehen! Sei du es auch!

Dankt unserer Jugend

Wieder einmal sind mir die Tage nur so zwischen den Fingern zerronnen. Aufstehen, Kopf klar kriegen, Gedankensortierung, Rechner an, E-Mails anschaun, Besucherzahlen auf meinem Blog anschaun und das Grausen bekommen. Gedanken für einen Post sortieren, feststellen das ich daraus nichts machen kann oder möchte. Lernheft in die Hand nehmen, feststellen das der Schreibtisch zu voll zum Lernen ist und an den Wohnzimmertisch wanken. Gedanken sortieren und mit dem Lesen beginnen. Anrufe entgegennehmen, auflegen und weiter lesen. Bemerken der Dunkelheit, Licht an, über meinen eigenen Schatten hinweglesen. Zwischendurch immer mal wieder eine Pause, rauchen, trinken und gerne auch mal eine Scheibe Toast in die Figur werfen. Am Abend dann Schluss mit Lustig, das TV anknipsen und stumpf eine Sendung nach der nächsten sehen. Zwischendurch wieder Pause, Freundin hat den Vorrang.

Erkenntnisse wollen mir nicht kommen, aber dafür ist es jetzt Zeit um auf VIVA zu schalten. Gleich kommt „Futurama“! Wer will sich schon das reportieren über neue Riesenburger, oder Riesenwürste auf Pro7 anschaun? Es läuft ein Musikvideo, also noch keine Zeit für Zeichentrick. Man kann eine SMS an VIVA versenden. Womit soll ich die denn bitte füllen? Da kommt schon wieder eine. „Juhuuuu“ – lautet der Text. „Juhuuuu“? Hab ich da was nicht mitbekommen? Eine normale SMS kostet mich schon 19 Cent. Ok, es gibt ja auch SMS-Flatrates, aber die ziehen ja bei solchen Sonder(müll)-SMS an VIVA nicht. Eine SMS für über 40 Cent. Ich konnte es nicht genau lesen, aber aus Erzählungen weiß ich, dass es solche SMS-Verschickung nicht für 19 Cent gibt. Wieso jammert dann noch jeder zweite über die Weltwirtschaftskrise, Eltern machen sich Sorgen um ihre Arbeitsstellen und Mathematiklehrer fordern schon seit Jahren mehr Schmerzensgeld?Mit der Jugend von Heute werden alle Probleme aus der Welt geschafft. Das elterliche Einkommen, egal ob Lohn, Dealergeld, oder Hartz IV wird in Mobilfunktarife oder CallYa-Karten gesteckt. Unter dessen Mithilfe sichert man gleich Arbeitsplätze bei Jamba, VIVA und wie sie nicht alle heißen. Die Eltern freut es, denn so tun die Kinderchen ja das was man ihnen gerne mal erzählt. „Sei nicht so egoistisch, denk auch mal an andere!“ – Perfekt.

Was haben nun aber die Mathematiklehrer damit zu tun? Gaaaanz einfach. Mathematikunterricht fällt in Zukunft einfach aus. Mal ehrlich, wenn Jugendliche Rechnen könnten, dann wären doch Arbeitsplätze in Gefahr. Will das jemand? Sicherlich nicht. Wo wir grad dabei sind, sollte dann auch der Unterricht in den Bereichen „Wirtschaft, Gesellschaft und Ethik“ ebenso wegfallen wie der Deutschunterricht. Jugendliche werden nämlich nur so zu Vorbildern erzogen. Die Sprache befindet sich im Wandel, sollte unbedingt jeder mitbekommen. Indem nun die Jugend ihr, bzw. das Geld ihrer Eltern auf den Kopf haut lesen das andere bei dem Informationssender VIVA. Es findet also ein steter Informationsfluss statt.

Warum aber sollte auch noch „Wirtschaft, Gesellschaft und Ethik“ wegfallen?

Es ist besonders wichtig für junge Menschen, dass sie wieder lernen auf ihre Eltern, besser den Älteren zu zu hören. Es ist wichtig, dass die Eltern wieder Einfluss auf ihre Pubertierenden bekommen, denn nur so können Werte, wie ich sie oben beschrieb, weitergegeben werden. Jeder bekommt mit wie in der Politik gemauschelt wird, wie dort der eine dem anderen etwas schenkt um im gleichen Atemzug ein Gegengeschenk zu erwarten. So funktioniert das nun mal. Die Welt besteht aus Geben und Nehmen und aus nichts anderem!

Ich stelle mir gerade vor wie die Eltern der Heranwachsenden stolz des Nachmittags vor dem TV sitzen, sich noch über die ein oder andere zitierte Aussage von Politikern ärgern, sich VIVA ansehen, auf ihre Tochter sehen und sie mit den Worten in den Arm nehmen: „Ich hab dich lieb! Schön, dass du den anderen da draußen mal beibringst wie man SMS-Nachrichten schreibt. Wir sind ja alle gar nicht so faul wie das manche Politiker sagen.“

Arbeitslose an die Waffen!

Werbung ist doch wirklich ein Gottesgeschenk an uns TV-Junkies, oder? Man sitzt nichts ahnend vor dem TV, schaut sich eine Sendung an, trinkt ein wenig und schon drückt die Blase. WERBUNG!!!!!!!! Welch ein Glück. Pinkelpause. Merken, nach dieser Werbeunterbrechung nicht mehr so viel trinken. Gesagt getan und schwupps, merkt man erstmal was da für lustige Sachen laufen. Ich bete euch das Werbeprogramm der Pro7Sat1 Media AG lieber nicht runter, sonst klickt ihr diesen Artikel gleich von eurem Bildschirm weg. Eines aber ist mir aufgefallen.

Ich versinke gerade in Waschmittelwerbung, als mich der Schlag trifft. Es fehlt der Bundeswehr an geeignetem Menschenmaterial. Ich glaub es ja nicht. Da schalten die Jünger von Herrn von und zu Guttenberg also mal eben einen 10 Sekunden Werbespot. Doch wozu? Ich bin davon überzeugt, dass dies einer eiskalte Absprache entsprungen ist.

Frau von der Leyen will die Arbeitslosen (nicht ihren Mann!) in Zukunft härter anpacken. Auf der faulen Haut liegen ist dann also für mich nicht mehr drin. Nichts ist mehr mit dem Versaufen meiner Kohle und bis Nachmittags ausschlafen. Ich brauch doch aber meinen 12 Stunden Schönheitsschlaf. Was soll ich denn den ganzen Tag machen, wenn ich ihn nicht verschlafen kann? Antwort: Leute geht zur Bundeswehr, da kriegt ihr ein Schießgewehr! (Mike Krüger)

Ich bin schwer begeistert. Schicken wir die Arbeitslosen zu den Invasionstruppen, dann verschwinden sie irgendwann ins Ausland. Ich glaube „Marschbefehl“ nennt sich sowas. Nun gut, der Staat kommt zwar weiterhin für den Lebensunterhalt der Zivilversager auf, aber die Zahlungsdauer wird doch erheblich übersichtlicher. Mal ehrlich, ist es nicht wunderbar? Schicken wir die Arbeitslosen, mit Hilfe der Transall ins Ausland, versorgen sie ein paar Wochen und durch ihre schlechte Ausbildung (Zwecks Lernresistenz) laufen sie grinsend in MG Feuer und schwupps sind ein paar Patronen der Gegner weg und ein paar hungrige Mäuler haben wir dann auch weniger zu stopfen. Ich krieg mich gar nicht mehr ein vor lauter Vorfreude. Ich hab ja gelesen, dass die Bundeswehr inzwischen auch verstärkt an Schulen tätig wird. Ok, die intelligenten Schüler werden da nicht drauf anspringen, aber die können wir hier ja auch gut gebrauchen. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen afghanisch stämmigen, der die Bundeswehr für einen kostenfreien Heimflug nutzen möchte. Ich finde das ja verständlich, sind die Ticketpreise doch sehr teuer und der Nacktscanner ist ja auch nicht so prickelnt. Lieber die Hoden von nem Fremden begrabschen lassen, einmal kurz gehustet und schon ist der Flug gebucht.

Man kann unserem Verteidigungsminister und unserer Arbeitslosenministerin nur gratulieren. Guter Plan ihr lieben! Vor allem aber habt ihr mir wieder bewiesen, dass Frau von der Leyen immer gut für eine produktive Zusammenarbeit ist. Herrn Schäuble schnell aus dem Weg gerollt und sich den gegelten Verteidigungsminister gleich aus dem Flugzeug heraus gekrallt. Gierig ist sie ja, aber verständlich ist es ja auch. Wohin mit ihren vielen Kunden? Irgendwas muss sie sich ja einfallen lassen. Der rollende Wolfgang muckt schon, ob der hohen Kosten auf, der Gesundheitsminister macht sich Sorgen, ob die Krankenkassen die ganzen, durch Alkohol und Fast-Food, zerstörten Zähne noch reparieren können und der Wirtschaftsminister ist sich noch nicht sicher, ob fehlender Alkoholkonsum den Unternehmen ernsthaften Schaden zufügt. Ich bin also der Meinung, dass es für alle Beteiligten eine Gute Lösung ist. Schicken wir die Arbeitslosen ins Ausland, senken wir die Kosten und machen wir dem Modewahnsinn unter jungen Erwachsenen ein Ende!

„In Deutschland spricht man Deutsch“

Was für eine Schlagzeile. Unser vielleicht Außenminister, Der Herr Westerwelle, hat sich einen „Klopper“ sondergleichen geleistet. Auf einer Pressekonferenz hat der feine Herr sich darüber mukiert, dass ein britischer Journalist eine Frage auf englisch stellte und in genau dieser Sprache auch eine Antwort erwartete. Nun kann man darüber geteilter Meinung sein. Insbesondere für die Schreibenden eines Blogs ist da Sensibilität gefragt, denn all zu leicht wird der Blog dann in eine Ecke geschoben. Nicht nur für die Blogger ist das heikel. Allgemein ist dies eine komplizierte Sache. Stimmt man Herrn Westerwelle zu, dann ist man Patriot, Nationalist und noch schlimmeres. Findet man das aber nicht so dolle, dann ist man ein Ignorant, Volksverächter und hasst seine Sprache. Keine tolle Ausgangsposition um einen Artikel zu schreiben, oder?

Ich mach es mir hier mal nicht ganz so einfach und schreibe mal auf, was ich darüber so denke. Auf der einen Seite sehe ich mit Besorgnis die Veränderungen meiner Muttersprache durch die ganzen Anglizismen. „Kaffee zum mitnehmen“ heißt jetzt „Coffee to go“ und einfach Berufsbezeichnungen müssen jetzt einfach, durch einen Anglizismus, besser klingen. Aus dem „Kaufmann im Einzelhandel“ wird durch eine Ausbildung und einem kleinen Kurs, der eigentlich unnötig ist, ein „Sales Manager“. Frau ist jetzt auch keine Sekretärin mehr, sondern eine „Office Managerin“. Gleiche Arbeit, klingt aber besser. Donald Rumpsfeld sprach einmal von dem „alten Europa“, unsere Sprachgewohnheiten sprechen dagegen, denn man muss ja mit der Zeit gehen. Deutsche Sprache verändert sich, hat sie schon immer getan. An der Schulwand, eines von mir besuchten Gymnasiums, stand mal, dass Latein die späte Rache der Römer an den Germanen sei. Als ich dann Latein wählte musste ich feststellen – es stimmt! Mit ein bisschen Fleiß kann man diese „tote“ Sprache gut lernen. Ich benutze Heute noch gerne das Wort „vino“ für „Wein“, beeinflusse also die deutsche Sprache auch in meiner kleinen Welt.

Neben den Veränderungen von Sprachen, ist deren Bestehen doch eine Pflicht. Ein Zusammenhaltsgefühl entsteht durch eine gemeinsame Sprache. Es gibt verschiedene Beispiele aus den Jugendkulturen oder anderen Subkulturen. Es ist zwingend notwendig eine Verständigungsform, nichts anderes ist die Sprache, zu finden, die verbindet und von anderen abgrenzt. In Frankreich sagt man sinngemäß: Einmal Franzose immer Franzose! Wer als Franzose geboren wird, der gibt seinen Pass nie ab. Es gibt in Frankreich ein Institut, dass für den Erhalt der Landessprache sorgt. In Geschäftsbriefen findet man selten bis nie einen Anglizismus wie „Computer“, obwohl der Begriff allgemein verstanden wird finde man die Begriffe „informatique“ oder „ordinateur“ öfter. Für die Franzosen eine Ehrensache. Hier zu Lande hat man sich an einige Begriffe gewöhnt, so schreibe ich Geldbörse nur, weil mir oft die richtige Schreibweise von „porte-monnaie“ (hab das grad nachgeschlagen!) nicht einfällt. Wir Deutschen müssen mit unseren Ansprüchen, aus historischer Sicht, bekanntlicher Weise recht vorsichtig sein. Mal ganz ehrlich – mir egal!

Ich mag die deutsche Sprache, denn sie ist die weit verbreitetste in Europa und außerdem eine so schwierig zu erlernende Sprache, dass wir auf unsere Grammatik stolz sein sollten, denn sie gewährt uns in gewisser Weise einen Sonderstatus. Jeder der schreibt, der wird mir beipflichten, dass wir unsere Schreibweise immer wieder verfeinern, immer wieder an uns arbeiten müssen, damit wir nicht wie ein 10.Klässler rüberkommen. Ich schreibe, nicht erst seit gestern, Geschichten, habe auch ein unveröffentlichtes Buch von mir hier rum liegen, aber seit dem ist viel passiert und mein alter Schreibstil beschämt mich schon fast ein wenig. Ich möchte kein Lehrer sein, denn was einige auf der Straße so von sich geben ist nur noch ein Kauderwälsch ohne Struktur. Vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht, dass Herr Westerwelle mal auf den Tisch gehauen hat und somit mal wieder auf ein Thema aufmerksam macht, dass für viel einfach egal ist. Jede Nationalmannschaft dieses Landes kennt die Nationalhymne, wer die kennt, ERkennt schon am Text, dass Einigkeit ein wichtiger Bestandteil unseres – jedes – Volkes ist. Wird wohl Zeit mal danach zu handeln, oder?

Den Auftritt des Herrn Westerwelle könnt ihr euch hier anschauen: